29/10/2025
Der europäische Markttransparenzindex 2025 von carVertical: Wie transparent ist der Gebrauchtwagenmarkt in deinem Land?

Der Gebrauchtwagenkauf in Europa ist ein Vabanquespiel – einige Märkte sind transparent und seriös, andere bergen jede Menge Überraschungen. Die Transparenz variiert stark von Land zu Land. Wenn du jedoch weißt, wo die Risiken liegen, kannst du bares Geld sparen und viel Ärger vermeiden.
Hier ist der carVertical-Markttransparenzindex – unsere alljährliche Studie, durchgeführt in 25 Ländern, um den Grad der Transparenz auf ihren Gebrauchtwagenmärkten zu ermitteln. Wir haben darin 24 europäische Länder plus die USA bewertet und die aktuellen Markttrends anhand der folgenden Kennzahlen analysiert:
- Anteil der Kilometerzählermanipulationen in Prozent
- Durchschnitt der Kilometerverfälschung (in Kilometern)
- Anteil beschädigter Autos in Prozent
- Relativer Schadenswert
- Anteil importierter Gebrauchtwagen in Prozent
- Durchschnittsalter der überprüften Fahrzeuge
Diese Kennzahlen geben einen schnellen Überblick über die Transparenz eines jeden Marktes. Steigen die Zahlen, steigt auch das Risiko für Gebrauchtwagenkäufer – und die Transparenz sinkt.
Der Schein kann trügen!
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Großbritannien führt auch in diesem Jahr im Ranking
Die transparentesten Gebrauchtwagenmärkte liegen wieder in Westeuropa, wobei das Vereinigte Königreich erneut souverän an der Spitze des Transparenzindex steht. Nur 2,3 % der Autos auf britischen Straßen weisen Manipulationen am Kilometerstand auf, und nur 17 % haben Schadensmeldungen. Dank des Linksverkehrs und der im Vergleich zu den meisten europäischen Ländern weitaus geringeren Zahl importierter Autos – bescheidene 2,3 % – können Käufer von den britischen Inseln beim Gebrauchtwagenkauf ruhig schlafen.
Italien, Deutschland, die Schweiz und Frankreich komplettieren die Top 5. Der Grund für die gute Performance dieser Länder ist einfach: weniger Importe, höherer Lebensstandard und offenere Fahrzeugdaten. Transparenz auf dem Gebrauchtwagenmarkt entsteht nicht von selbst, sondern basiert auf Strukturen, die Ehrlichkeit und einen einfachen Zugang zu Informationen fördern.
Das Muster ist klar: Je mehr Autos ein Land importiert und je schwieriger seine wirtschaftlichen Bedingungen sind, desto größer ist das Risiko von Kilometerstandbetrug und versteckten Schäden.
Die Länder mit den besten Platzierungen importieren relativ wenige Fahrzeuge: Italien (20,6 %), Deutschland (30,2 %), die Schweiz (35,5 %) und Frankreich (31,6 %). In den Ländern am unteren Ende der Rangliste hingegen steigen die Importquoten teils sprunghaft auf Werte von 70 bis 80 % an.
Die Zusammenhänge sind leicht zu verstehen: Fahren Fahrzeuge lange Strecken und durchqueren dabei mehrere Märkte, werden die Aufzeichnungen lückenhafter und die Möglichkeiten für Manipulationen nehmen zu.
Unter den Top 5 liegen die Betrugsraten bei der Kilometerabrechnung zwischen 1,6 % in der Schweiz und 2,9 % in Italien. Schaut man sich jedoch weiter unten in der Liste um – etwa die Plätze 20 bis 25 –, steigen diese Prozentsätze auf 4 % bis 11 %.
Einfach formuliert: Großbritannien, Italien und Deutschland führen den Transparenzindex an, weil der Kauf eines Gebrauchtwagens dort weitaus weniger riskant ist. Litauen, Lettland und die Ukraine hingegen haben noch viel aufzuholen.
Natürlich ist die Platzierung eines Landes nicht in Stein gemeißelt. Nehmen wir zum Beispiel Schweden. Im letzten Jahr noch auf einem soliden 5. Platz, rutschte das Land auf den 10. Platz ab, da die Importe stiegen, mehr Autos Schäden aufwiesen und die Kilometermanipulationen zunahmen. Auch Portugal verzeichnete einen deutlichen Rückgang und fiel vom 11. auf den 16. Platz zurück.
Diese Veränderungen zeigen: Transparenz ist nicht selbstverständlich – sie muss von den Märkten geschützt und verbessert werden. Denn wenn die Daten zu Gebrauchtwagen intransparent sind, kann selbst der vorsichtigste Käufer getäuscht werden.
Fahrzeugmanipulationen, hohe Importraten und versteckte Schäden prägen die osteuropäischen Fahrzeugmärkte
Die Länder mit der geringsten Markttransparenz in der Studie waren die Ukraine, Lettland, Litauen, Rumänien und Estland – und leider belegten sie auch im letzten Jahr wieder die letzten Plätze. Eine Mischung aus gefälschten Kilometerständen, versteckten Schäden, altem Flottenbestand und hohen Einfuhrzöllen macht diese Märkte zu den riskantesten Orten für den Kauf eines Gebrauchtwagens.
Da Betrüger nur selten für das Rückdrehen von Kilometerzählern oder das Verschweigen von Mängeln bestraft werden, wird diese zwielichtige Praxis so schnell nicht verschwinden. Tatsächlich verzeichneten Lettland (10,8 %) und die Ukraine (9,5 %) die höchsten Tachomanipulationsraten in Europa. Was Schäden angeht, führen Polen (62,5 %) und die Slowakei (62 %) die unrühmliche Rangliste an.
Die geringere Kaufkraft in Osteuropa führt zu einer starken Nachfrage nach günstigeren Gebrauchtwagen. Importeure und Autohändler reagieren schnell auf diese Nachfrage – oft, indem sie ältere oder zuvor beschädigte Autos aus wohlhabenderen westlichen Ländern einführen und zu niedrigeren Preisen weiterverkaufen. Für die Verkäufer ist das eine Win-Win-Situation, nicht aber immer für die Käufer.
Bulgarien führt die Importstatistik mit erstaunlichen 81,6 % seiner Kraftfahrzeugflotte an, dicht gefolgt von der Ukraine (78,4 %), Litauen (76,7 %), Serbien (76,6 %) und Estland (74,7 %).
Osteuropäische Käufer bevorzugen tendenziell ältere Modelle, aber sie sind damit nicht allein. Selbst in wohlhabenderen Ländern sind viele Gebrauchtwagen schon einige Jahre auf den Straßen unterwegs. Am ältesten sind die Fahrzeuge laut den Untersuchungen von carVertical in Lettland (11,4 Jahre), gefolgt von den Vereinigten Staaten (11,3 Jahre) und Schweden (11,1 Jahre) – ein Beweis dafür, dass selbst in transparenteren Märkten die Beliebtheit altgedienter Autos ungebrochen ist.
Mitteleuropa: nicht gerade transparent, aber auch nicht ganz so riskant
Mitteleuropäische Länder wie Slowenien, die Slowakei, Ungarn und Tschechien balancieren seit jeher zwischen West- und Osteuropa – nicht gerade transparent, aber auch nicht ganz so riskant wie das Baltikum oder der Balkan.
Unter ihnen liegt Slowenien dieses Jahr mit 2,6 % der manipulierten und 31,5 % beschädigten Fahrzeuge an der Spitze und klettert damit um einen Platz gegenüber dem Vorjahr auf Rang 9. Tschechien landete auf Platz 15 (3,9 % mit manipuliertem Tacho, 54 % mit Schäden), die Slowakei auf Platz 13 (2,7 % mit manipuliertem Tacho, 62 % mit Schäden) und Ungarn auf Platz 18 (5,3 % mit manipuliertem Tacho, 57,3 % mit Schäden). Ungarn rutschte gegenüber 2024 um einen Platz ab, während die Slowakei drei Plätze gutmachen konnte – kleine Verschiebungen, die zeigen, wie dynamisch dieser Markt nach wie vor ist.
Im Vergleich zu Westeuropa haben Käufer in Mitteleuropa eine geringere Kaufkraft, was bedeutet, dass Gebrauchtwagen nach wie vor bevorzugt werden. Diese Nachfrage nach günstigeren Fahrzeugen schafft einen Markt für ältere oder möglicherweise manipulierte Autos, sodass hier besondere Vorsicht geboten ist. Eine schnelle Überprüfung der Fahrzeughistorie kann dir im wahrsten Sinne des Wortes viel Ärger ersparen.
Auch die Importzahlen sagen einiges aus. 49,6 % der Autos in Tschechien wurden aus dem Ausland importiert, in der Slowakei waren es 56,5 % und in Ungarn 50,1 %. Diese Zahlen sind hoch, aber immer noch niedriger als in Osteuropa, was erklärt, warum Mitteleuropa eher im Mittelfeld als am Ende der Rangliste steht.
Warum du die Historie eines jeden Autos überprüfen solltest
Egal, wo du ein Auto kaufst, ein Grundsatz gilt: Überprüfe immer die Fahrzeughistorie. Viele Käufer denken, dass Betrügereien nur anderen passieren, aber selbst auf den transparentesten Märkten gibt es immer noch Kilometerstandmanipulationen und versteckte Schäden. Warum solltest du also dieses Risiko eingehen, wenn es um dein Geld und deine Sicherheit geht?
Ein carVertical-Bericht verschafft dir einen umfassenden Überblick, bevor du dich entscheidest. Mit Daten aus mehr als 900 Datenquellen kann er Kilometerstandmanipulationen, frühere Unfälle, Diebstahlmeldungen, Eigentümerwechsel und sogar die Länder, in denen das Auto zugelassen war, aufdecken.
Unabhängig davon, ob du in einem Land ein Auto kaufst, das eine hohe oder weniger hohe Markttransparenz aufweist: du wirst immer eine fundiertere und sicherere Entscheidung treffen, wenn du die Fahrzeughistorie kennst. Schließlich ist es immer preiswerter, die Fakten vor dem Kauf zu kennen, als später teure Überraschungen zu erleben.
Wie wir den Markttransparenzindex berechnen
Unsere Studie analysierte Fahrzeugberichte, die von den Nutzern des Unternehmens zwischen September 2024 und August 2025 gekauft wurden. Der Markttransparenzindex wurde dabei anhand von sechs Indikatoren ermittelt:
- Anteil der Kilometerzählermanipulationen in Prozent
- Durchschnitt der Kilometerverfälschung (in Kilometern)
- Anteil beschädigter Autos in Prozent
- Relativer Schadenswert
- Anteil importierter Gebrauchtwagen in Prozent
- Durchschnittsalter der überprüften Fahrzeuge
Da diese Kriterien nicht gleichermaßen Einfluss auf die Markttransparenz haben, wurden die einzelnen Faktoren anschließend unterschiedlich gewichtet. So bewerten wir etwa die Anzahl der manipulierten Kilometerstände höher als das Durchschnittsalter der geprüften Fahrzeuge in einem bestimmten Land.
Den vollständigen Bericht findest du hier: carVertical-Markttransparenzindex.
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