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Leitfaden: Wie kaufe ich ein Auto bei einem Händler?

Aivaras Grigelevičius

Aivaras Grigelevičius

Es gibt nichts Aufregenderes, als sich hinter das Steuer eines Autos zu setzen, von dem du seit langem geträumt hast. Manchmal erscheint der Kauf bei einem Autohändler jedoch wie ein kompliziertes Labyrinth voller Optionen, Vertragsdetails und Papierkram, was – bei aller Begeisterung – beklemmend sein kann.

In diesem Leitfaden geben wir dir wichtige Tipps, was du beim Kauf eines Gebrauchtwagens bei einem Autohändler beachten solltest und wie du ihn erfolgreich abschließt.

Gebrauchtwagen haben dunkle Geheimnisse

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3 Gründe, bei einem Händler zu kaufen (und einer, es nicht zu tun)

Der Autokauf beim Fachhändler hat mehrere Vorteile. Generell ist der ganze Vorgang bequemer und mit einem geringeren Risiko behaftet – vor allem, wenn du einen Gebrauchtwagen erwirbst.

  1. 1.Händler haben einen guten Ruf zu verlieren. Deshalb sind sie selbst sehr daran interessiert, ihre eigenen Nachforschungen anzustellen und minderwertige Gebrauchtwagen zu meiden. Schließlich verfügen sie dafür auch über das nötige Personal und die Ressourcen.

  2. 2.Fachhändler bieten eine breite Auswahl an Fahrzeugen und Finanzierungsmöglichkeiten an (einschließlich Inzahlungnahme). So können Käufer mehrere Angebote vor Ort direkt in Augenschein nehmen und das Fahrzeug auswählen, das ihnen gefällt.

  3. 3.Händler kombinieren ihre Angebote gerne mit zusätzlichen Garantiepaketen und Kundendienstleistungen. Im Gegensatz zu einem privaten Verkäufer können Händler zusätzliche planmäßige Wartungen, technische Unterstützung und Zugang zu Originalteilen anbieten. Zusammengenommen bedeutet das für den Käufer eine erhebliche Risikominderung.

Die Kehrseite von alledem: Der Gebrauchtwagen ist bei einem Autohändler in der Regel teurer. Du zahlst im Autohaus meist 10 bis 40 % mehr als bei einem Privatkauf.

5 wichtige Fragen vor dem Gang zum Autohändler

Bevor du einen Fuß in ein Autohaus setzt, solltest du deine Bedürfnisse gründlich klären. Dazu gehören dein Lebensstil, deine Prioritäten und deine Zukunftspläne, um den Fahrzeugtyp zu finden, der am besten zu deinem Nutzungsprofil und deinen langfristigen Zielen passt.

Hier sind fünf Fragen, die du dir stellen solltest.

Wofür benötige ich das Auto?

Limousinen und Fließheckmodelle, die für ihre Kraftstoffeffizienz und Wendigkeit bekannt sind, eignen sich perfekt für urbane Pendler und kinderlose Paare. SUVs hingegen bieten einen geräumigen Innenraum, robuste Anhängerlasten und Geländegängigkeit und sind damit ideal für Familien, Outdoor-Fans und Einzelpersonen, die ein abwechslungsreiches Fahrerlebnis suchen.

Trucks, die für ihre Transportkapazität und Langlebigkeit bekannt sind, werden von jenen bevorzugt, die Zugkraft und robuste Einsatzmöglichkeiten bei der Arbeit oder in der Freizeit benötigen. Jeder Fahrzeugtyp hat unterschiedliche Eigenschaften, die eine Vielzahl von Lebensstilen und Vorlieben ansprechen.

Wie hoch ist mein Budget?

Deine Budgetplanung ist beim Autokauf entscheidend. Neben dem Anschaffungspreis sind hierbei unbedingt die laufenden Kosten wie Versicherung, Wartung, Kraftstoffkosten und mögliche Kreditraten zu berücksichtigen.

Bewerte deine Finanzen ehrlich, um die richtige Preisspanne für dein zukünftiges Fahrzeug zu finden. Kluge Rechner können so vermeiden, sich finanziell zu eng zu binden oder sich gar zu übernehmen.

Benzin, Hybrid oder elektrisch?

Welche Antriebsart für dich infrage kommt, erkundest du am einfachsten anhand einiger Eckdaten:

  • Deine durchschnittliche jährliche Fahrleistung
  • Wo und unter welchen Bedingungen du das Auto nutzen willst
  • Was ist dir wichtiger: Kraftstoffverbrauch oder Fahrleistung?

Theoretisch bieten Elektrofahrzeuge sowohl Kraftstoffeinsparungen als auch Fahrleistungen, jedoch ist die Anfangsinvestition mitunter zu hoch. Denn neben der Anschaffung des Elektroautos musst du auch in eine Ladestation investieren (Wallbox), um die Ladekosten an öffentlichen Ladestationen zu senken.

Hybrid-Autos wie der Honda Accord oder der Toyota Prius sind eine gute Wahl, wenn es darum geht, Kraftstoff zu sparen, denn die Proportionen, das Gewicht und andere Aspekte des Fahrzeugs helfen, den Kraftstoffverbrauch zu senken.

Benziner sind derzeit die günstigste und vielseitigste Wahl. Dank des großen Angebots musst du keine Kompromisse bei der Modellwahl, dem Karosserietyp oder dem Antrieb eingehen. Langfristig gesehen sind Benzinautos jedoch teurer im Unterhalt.

Soll ich mich für einen Neu- oder Gebrauchtwagen entscheiden?

Das hängt in der Regel von deinem Budget ab, das du für deine Mobilität geplant hast. Grundsätzlich solltest du Folgendes bedenken:

Händler haben immer wieder interessante Neuwagenangebote, mit denen du ein brandneues Auto zu relativ niedrigen Monatsraten erwerben kannst. Zudem deckt die Garantie alle unerwarteten Fahrzeugschäden ab, was einen großen Vorteil gegenüber einem Gebrauchtwagen hat, dessen Reparaturen du aus eigener Tasche bezahlen musst.

Andererseits haben Gebrauchte ihre Stärken. Anders als bei einem Neuwagen musst du dir bei einem Gebrauchtwagen weniger Gedanken über den Wertverlust machen, denn dieser ist in den ersten Monaten des Besitzes am höchsten.

Auch bietet der Gebrauchtwagenmarkt eine größere Auswahl, um genau das Auto zu finden, das du dir wünschst. Von der Luxuslimousine bis zum Kleinwagen ist alles dabei. Autorisierte Händler bieten darüber hinaus Jahreswagen oder zertifizierte Gebrauchtwagen mit Garantie an.

Welches Autohaus soll ich wählen?

Im Grunde arbeiten alle Autohäuser nach demselben Geschäftsmodell. Dennoch kann sich der Service von Händler zu Händler in puncto Fahrzeugauswahl, Kundendienst und allgemeiner Servicequalität unterscheiden.

Bevor du deinen Besuch beim nächstgelegenen Händler planst, solltest du dich im Internet informieren und die Bewertungen und Erfahrungen anderer Käufer einholen.

Oft kann ein Autohändler, der etwas weiter weg ist, genau das bieten, was du willst: eine Garantie, einen guten Preis und ein Auto in gutem Zustand.

So verhandelst du mit dem Händler

Im Gespräch mit dem Verkäufer solltest du deine Bedürfnisse, Vorlieben und Budgetvorgaben klar benennen. Vergiss aber nicht, Fragen zu stellen: Erkundige dich nach den Eigenschaften, der Fahrleistung und der Vorgeschichte des Fahrzeugs, damit du genau weißt, worauf du dich einlässt.

Hier einige Tipps, die du bei deinem Gespräch mit dem Händler beachten solltest:

  • Zeige echtes Interesse. Frage den Händler nach seinen Erfahrungen mit verschiedenen Modellen und bitte ihn um seine Empfehlung, die auf deinen Vorlieben basieren. Wenn du ein echtes Interesse an der Fachkenntnis des Verkäufers zeigst, trägt das viel dazu bei, mehr Aufmerksamkeit und ein besseres Angebot zu erhalten.
  • Setze dir ein Budget und halte es ein. Bevor du das Autohaus betrittst, solltest du Klarheit über deinen finanziellen Spielraum haben. Teile deine Budgetvorgaben selbstbewusst mit, damit du am Ende nicht zu viel Geld ausgibst oder der Upselling-Taktik des Verkäufers bei den Verkaufsverhandlungen erliegst.
  • Sei dir sicher darüber, was du willst. Recherchiere vorab, um herauszufinden, welche Eigenschaften du in einem Fahrzeug benötigst. So lässt du dich nicht von unnötigen Extras verführen und verhinderst höhere Kosten.
  • Achtung bei Paketangeboten. Händler werben gerne mit Gesamtpaketen, die zusätzliche Funktionen oder Dienstleistungen enthalten. Auch wenn diese Angebote attraktiv erscheinen, solltest du sorgfältig prüfen, ob du sie tatsächlich benötigst.

So finanzierst du deinen Autokauf

Die Autofinanzierung erscheint als Buch mit sieben Siegeln, denn es erfordert ein klares Verständnis der Finanzierungsmöglichkeiten und deren Auswirkungen auf dein finanzielles Wohlergehen.

Behalte folgende Tipps und Fakten im Hinterkopf, um diesen Vorgang reibungsloser und überschaubarer zu gestalten.

Bewerte deine finanziellen Möglichkeiten

  • Kreditzinsen. Vergleiche die angebotenen Zinssätze verschiedener Kreditgeber, um dir die beste Option zu sichern. Beachte, wie sich selbst geringe Zinsschwankungen auf die Gesamtkosten des Kredits auswirken.
  • Anzahlung. Prüfe dein Budget und ziehe eine hohe Anzahlung in Betracht, um die monatlichen Raten und damit den Gesamtkreditbetrag zu senken. Strebe dabei eine Anzahlung von mindestens 20 % des Anschaffungspreises an, auch um das Risiko eines negativen Eigenkapitals zu minimieren.

Erwäge verschiedene Kreditarten

Theoretisch dienen Kredite über das Autohaus oder eine Bank demselben Ziel. Doch bei genauerer Betrachtung der Details wirst du schnell erhebliche Unterschiede feststellen:

  • Hauseigene Finanzierung. Das Autohaus fungiert hier als Kreditgeber, was das Genehmigungsverfahren vereinfacht. Diese Option ist bequem und auch für Kunden ohne makellose Bonität zugänglich, aber die Zinssätze sind eventuell höher und die Bedingungen variieren erheblich.
  • Bankdarlehen. Bankdarlehen sind in der Regel mit einem strikten Antragsverfahren verbunden, bei dem die Kreditwürdigkeit, der finanzielle Status und andere Faktoren gründlich geprüft werden. Dafür bieten Banken auch günstigere Zinssätze an, was sie aus finanzieller Sicht attraktiver macht.

Vergleiche Zinssätze und Kreditbedingungen

Der nächste Schritt besteht darin, Vertragsbedingungen, Zinssätze und Gebühren von Hausfinanzierung und Bankkredit zu vergleichen, um die bestmögliche Finanzierung zu wählen.

Prüfe auch die Kreditlaufzeit sorgfältig und berücksichtige dabei deine finanziellen Möglichkeiten und langfristigen Ziele. Längere Laufzeiten senken zwar die monatlichen Raten, erhöhen aber meist die Gesamtzinszahlungen und damit die Gesamtkosten des Fahrzeugs.

Wähle daher eine Kreditlaufzeit, die überschaubare Monatsraten bietet und zugleich die Gesamtzinszahlungen während der Kreditlaufzeit minimiert.

Welche versteckten Kosten kommen hinzu?

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher meinen, der beworbene Fahrzeugpreis sei der Endpreis. In der Regel fallen aber zusätzliche Kosten an, die sich erheblich auf dein Budget auswirken können.

Händlergebühren

Erkundige dich im Verkaufsgespräch nach besonderen Gebühren, wie Dokumentations-, Werbe- oder Servicegebühren. Prüfe auch den Vertrag sorgfältig und studiere jeden einzelnen Posten der Gebührenliste. Wenn du auf vage oder fragwürdige Aufschläge stößt, bitte um eine Erklärung.

Garantieverlängerung und Zusatzleistungen

  • Vergewissere dich vor dem Kauf über den Umfang und eventuelle Einschränkungen einer Garantieverlängerung oder eines Zusatzservices. Prüfe die Bedingungen gründlich, um sicherzustellen, dass sie dir einen Mehrwert bieten.
  • Nimm dir die Zeit, die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs und seiner Komponenten zu beurteilen, damit du bewerten kannst, ob eine längere Garantie wirklich notwendig ist. Glänzt das Modell zum Beispiel mit einer ausgezeichneten Pannenstatistik und macht wenig Wartungsprobleme, solltest du die Notwendigkeit einer Zusatzversicherung überdenken.
  • Behandle Garantieverlängerungen und Zusatzleistungen als separate Leistungen zum eigentlichen Autokauf. Sei darauf vorbereitet, die Bedingungen gesondert zu verhandeln und hole dir mehrere Angebote ein

Steuern und Anmeldegebühren

Vor dem Kauf eines Gebrauchtwagens ist es ratsam, sich mit den lokalen Zulassungsbestimmungen vertraut zu machen. Denn neben dem Kaufpreis fallen zusätzliche Kosten für die Anmeldung an. Die Zulassung eines Autos bei der örtlichen Kfz-Zulassungsstelle kostet in der Regel zwischen 30 und 50 EUR. Hinzu kommen weitere Gebühren, zum Beispiel für neue Kennzeichen (ca. 20–30 EUR) oder, falls nötig, für eine neue TÜV-Bescheinigung. Auch die Vorlage wichtiger Unterlagen wie Fahrzeugbrief, Fahrzeugschein und Prüfbericht ist verpflichtend, ohne die eine Anmeldung nicht möglich ist. Gegebenenfalls bietet der Autohändler die Anmeldung als Service an.

Neben den einmaligen Kosten sollten Käufer auch die wiederkehrenden Ausgaben nicht unterschätzen. Dazu gehören Kfz-Versicherung und die jährliche Kfz-Steuer, die sich nach Hubraum und CO₂-Ausstoß des Fahrzeugs richtet. Für einen Benziner mit 1,4 Liter Hubraum und einem CO₂-Ausstoß von 120 g/km liegt die Steuer beispielsweise bei etwa 86 EUR pro Jahr. Fahrzeuge mit höherem Verbrauch oder Dieselmotoren können deutlich teurer sein. Zusätzlich verlangen viele Bundesländer eine jährliche Gebühr für die Zulassung, wie die sogenannte Verwaltungsgebühr oder Umweltabgabe, wobei diese meist zwischen 5 und 15 EUR liegt. Käufer sollten diese laufenden Kosten in ihre Budgetplanung einbeziehen.

Wartung und Reparaturen

  • Erkundige dich bei deiner Suche nach einem Fahrzeug auch nach den voraussichtlichen Wartungskosten, einschließlich Routinearbeiten wie Öl- und Reifenwechsel, Bremsinspektionen usw. Die durchschnittlichen jährlichen Wartungskosten für einen Kleinwagen wie einen Toyota Corolla liegen bei etwa 300 bis 500 EUR, während ein Fahrzeug der gehobenen Klasse wie ein BMW 3er rund 600 bis 900 EUR pro Jahr für die routinemäßige Instandhaltung kosten kann.
  • Informiere dich vor dem Abschluss auch über die Reparaturhistorie des Fahrzeugs und etwaige bekannte wiederkehrende Probleme. Bei einigen Modellen kommt es häufig zu Problemen mit dem Getriebe oder dem Motor, die während der Lebensdauer des Fahrzeugs zu erheblichen Reparaturkosten führen können.
  • Stelle ein Budget auf, das unerwartete Reparaturen berücksichtigt, indem du jeden Monat einen bestimmten Betrag beiseitelegst. Wenn du zum Beispiel vorhast, einen gebrauchten Geländewagen wie einen Honda CR-V zu kaufen, ist es ratsam, zusätzlich 50 bis 100 EUR pro Monat für unvorhergesehene Wartungs- oder Reparaturkosten einzuplanen.

Besorge dir immer einen Bericht zur Fahrzeughistorie

Ein kurzer Blick in die Fahrzeughistorie verrät dir meist mehr über das betreffende Fahrzeug als die rosige Beschreibung des Verkäufers.

Der Kilometerstand ist etwa ein guter Indikator für den Fahrzeugzustand, denn ein höherer Kilometerstand bedeutet in der Regel einen höheren Verschleiß der Fahrzeugkomponenten. Deshalb manipulieren unredliche Anbieter manchmal den angezeigten Kilometerstand, um das Auto aufzuwerten.

Ein paar kleine Kratzer und Schrammen sind normal und haben keinen Einfluss auf die Funktion der Airbags oder des Fahrgestells. Größere Beschädigungen erfordern jedoch Fachkenntnisse und finanziellen Einsatz, um das Auto wieder fahrtüchtig zu bekommen.

Nicht alle Anbieter geben daher gerne Auskunft über die Vergangenheit eines Gebrauchtwagens. Mit einem Bericht zur Fahrzeughistorie erfährst du daher viel mehr über Schäden, den korrekten Kilometerstand, den finanziellen und rechtlichen Status des Fahrzeugs, Informationen zum Fahrzeugbrief oder Eigentümerwechsel – und das von einer neutralen Stelle.

Nur wenn du die Vorgeschichte des Fahrzeugs kennst, kannst du dir sicher sein, eine wirklich fundierte Kaufentscheidung zu treffen.

Sichere dich zusätzlich ab

In Kombination mit anderen Maßnahmen ist ein Bericht zur Fahrzeughistorie nützlich, um das richtige Auto zum angemessenen Preis zu kaufen.

So kannst du einen unserer carVertical-Partner als Autohändler wählen. Mach zudem eine Probefahrt und teste die Sicherheitsmerkmale und lass das Fahrzeug in einer unabhängigen Werkstatt überprüfen, die es professionell und gründlich beurteilen kann.

Prüfe deine FIN

Vermeide kostspielige Probleme, indem du die Fahrzeughistorie prüfst. Erhalte sofort einen Bericht!

Papierkram im Griff

Ein Autokauf bedeutet eine große finanzielle Verpflichtung, weshalb du den Kaufvertrag gründlich lesen solltest, denn mit dem Vertrag, in dem die Geschäftsbedingungen festgehalten sind, gehst du eine rechtlich bindende Vereinbarung mit dem Händler ein.

Beachte dabei insbesondere Folgendes:

  • Alle Vertragsbedingungen verstehen. Vergewissere dich, dass du alle Bedingungen im Vertrag verstehst, einschließlich des Endpreises, der Finanzierungsdetails samt allen zusätzlichen Gebühren und Nebenkosten. So kannst du Missverständnisse oder spätere Streitigkeiten vermeiden.
  • Kenne deine Pflichten. Im Vertrag sind die Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen beider Parteien festgelegt, z. B. pünktliche Zahlungen, Wartungsanforderungen und Garantiebedingungen. Nur wenn du deinen Teil dieser Verpflichtungen kennst, kannst du sie effektiv erfüllen und Nachteile, Strafen oder rechtliche Konsequenzen vermeiden.
  • Kläre offene Fragen vor dem Unterzeichnen. Lies den Vertrag, um Abweichungen zwischen dem, was vereinbart wurde, und dem, was auf dem Papier steht, zu erkennen. Bevor du den Vertrag abschließt, ist es wichtig, dass du alle Probleme ansprichst oder Änderungen aushandelst.

Liste der wichtigsten Unterlagen

Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, solltest du neben dem Kaufvertrag und der Rechnung folgende Unterlagen bereithalten:

  • Personalausweis oder Reisepass mit MeldebescheinigungZur eindeutigen Identifikation des Käufers – notwendig für die Kfz-Zulassung und zur Ausstellung des Kaufvertrags.
  • Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein)Enthält die technischen Daten und Angaben zum aktuellen Halter – wichtig für die Anmeldung und Kontrolle im Straßenverkehr.
  • Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief)Belegt das Eigentum am Fahrzeug. Ohne dieses Dokument ist keine Ummeldung oder Anmeldung möglich.
  • Nachweis über die Hauptuntersuchung (HU/AU, TÜV-Bericht)Bestätigung, dass das Fahrzeug verkehrssicher ist. Die Hauptuntersuchung darf nicht älter als 24 Monate sein (bei Pkw).
  • Certificate of Conformity (CoC)Besonders bei EU-Fahrzeugen wichtig. Dieses Dokument bestätigt, dass das Fahrzeug den EU-Normen entspricht und die Zulassung erleichtert.
  • EVB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung)Wird für die Anmeldung bei der Kfz-Zulassungsstelle benötigt und bestätigt, dass das Fahrzeug versichert ist.

Kenne deine Rechte als Verbraucher

Auch wenn die meisten Autohäuser bestrebt sind, ihren guten Ruf zu wahren, ist es für dich als Verbraucher wichtig zu wissen, welche gesetzlichen Vorschriften dich vor betrügerischen Praktiken schützen. Die wichtigsten sind:

  • Gewährleistungspflicht von 12 Monaten (bei Gebrauchtwagen). Händler sind gesetzlich verpflichtet, für gebrauchte Fahrzeuge mindestens 1 Jahr Gewährleistung zu gewähren. In den ersten 6 Monaten wird vermutet, dass ein auftretender Mangel bereits beim Kauf vorhanden war – der Händler muss dann nachbessern oder das Fahrzeug reparieren.
  • Transparente Preisangaben. Alle Kosten und Zusatzgebühren (z. B. Überführung, Zulassung, Garantieerweiterung) müssen klar und vollständig angegeben werden. Versteckte Kosten sind unzulässig.
  • Rücktrittrecht bei schwerwiegenden Mängeln. Wenn das Fahrzeug trotz mehrfacher Nachbesserung nicht mängelfrei ist, kann der Käufer vom Vertrag zurücktreten oder eine Kaufpreisminderung verlangen.
  • Informationspflichten des Händlers. Der Händler muss den Käufer über alle wesentlichen Eigenschaften des Fahrzeugs informieren, z. B. über Unfallschäden, Vorbesitzer, Laufleistung oder Importstatus. Verschweigen oder falsche Angaben können als arglistige Täuschung gewertet werden.

So nimmst du ein Auto in Empfang

Endlich ist der Tag der Übergabe gekommen! Bevor du dein neues Gefährt in vollen Zügen genießen kannst, ist es jedoch ratsam, seine Euphorie zu zügeln und die folgenden Tipps zu beachten:

  • Kontrolliere das Äußere und Innere des Fahrzeugs noch einmal auf Schäden und stelle sicher, dass sie sauber dokumentiert werden, bevor du das Fahrzeug übernimmst.
  • Kontrolliere, ob alle vereinbarten Ausstattungsmerkmale und Funktionen vorhanden und funktionsfähig sind.
  • Überprüfe noch einmal alle notwendigen Unterlagen und Fahrzeugdokumente.
  • Fahre das Auto noch einmal Probe, um zu bestätigen, dass es deinen Erwartungen entspricht und wie vereinbart funktioniert.

Tipps nach dem Kauf

Wenn ein Auto erst einmal in deinen Besitz übergegangen ist, musst du dich um die Wartung kümmern, damit du auch in den kommenden Jahren Freude an deinem Auto hast. Hier sind einige wichtige Tipps rund um die Wartung und Pflege deines neuen Gebrauchten.

Wartungs- und Instandhaltungspläne

  • Halte dich an den empfohlenen Wartungsplan in der Betriebsanleitung, um sicherzustellen, dass wichtige Komponenten wie der Motor, die Bremsen und die Reifen rechtzeitig gewartet werden.
  • Überprüfe regelmäßig den Füllstand der Betriebsflüssigkeiten, die Filter und den Reifendruck, um die optimale Fahrleistung und Sicherheit zu gewährleisten.
  • Setze auf hochwertige Ersatzteile, die länger halten als günstige Alternativen.

Nutze den Kundendienst des Autohauses

  • Lass dich von den Fachleuten im Autohaus beraten, wenn du Fragen oder Bedenken hinsichtlich der Fahrzeugeigenschaften hast.
  • Nutze die Garantie für alle abgedeckten Reparaturen oder Serviceleistungen, um deine Ausgaben zu reduzieren.
  • Nutze vorteilhafte Rabatte, die das Autohaus anbietet.

Fazit

Der Gebrauchtwagenkauf verlangt sorgfältige Überlegungen, effektives Verhandeln und proaktive Pflege nach dem Kauf. Wenn du dich an unsere Tipps hältst, klappt jeder einzelne Schritt zum neuen Auto so, wie du es dir erhoffst.

Denke daran, deine individuellen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen, dich mit den Verbraucherrechten vertraut zu machen und alle dir verfügbaren Ressourcen zu nutzen, um gut informierte Entscheidungen zu treffen. Überprüfe außerdem immer die Fahrzeughistorie, um sicherzustellen, dass es keine versteckten Probleme gibt.

Häufig gestellte Fragen

Aivaras Grigelevičius

Artikel von

Aivaras Grigelevičius

Aivaras war schon als Kind von Autos begeistert. Später wurde aus dieser Fahrzeugliebe (und allem, was dazu gehört) ein Beruf als Automobiljournalist. Seitdem schreibt Aivaras für verschiedene Zeitschriften und berichtet über alles, was ein Gaspedal hat. Er hat eine Schwäche für Autos mit dem Markenzeichen Alfa Romeo.