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Top 5 neue Betrugsmaschen beim Autoverkauf und wie du sie vermeidest

Karolis Bareckas

Karolis Bareckas

Der Gebrauchtwagenmarkt in Österreich hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt – allen voran durch das Internet. Einerseits verkaufen immer mehr Privatleute ihr Auto eigenständig, andererseits ist es durch Online-Plattformen wesentlich einfacher, potenzielle Käufer zu erreichen. Diese Entwicklung hat zwar einige Vorteile, doch damit entfaltet sich auch eine Schattenseite in Form von Betrugsmaschen, denen sich viele nicht ganz bewusst sind.

Die meisten Angebote und Interessenten sind zwar seriös, doch Betrügereien sind nach wie vor keine Seltenheit – und ihre Zahl steigt jährlich weiter an.In diesem Artikel stellen wir dir die fünf häufigsten Betrugsmaschen vor, die derzeit in Österreich kursieren. Nachfolgend erfährst du, wie sie ablaufen und wie du dein Auto sicher und ohne böse Überraschungen verkaufen kannst.

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Warum haben es Betrüger auf Privatverkäufer abgesehen?

Private Autoverkäufer sind ein leichteres Ziel für Betrüger. Denn im Gegensatz zu professionellen Autohändlern kennen sie neue Betrugsmaschen beim Autokauf oft nicht und verfügen weder über jahrelange Erfahrung mit dubiosen Anfragen noch über eingespielte Abläufe zur Betrugsprävention. Viele Privatleute verkaufen, wenn überhaupt, nur alle paar Jahre mal ein Fahrzeug, und genau auf diese Unerfahrenheit zielen Betrüger ab.

Während gewerbliche Autoverkäufer mit standardisierten Prozessen und sicheren Zahlungsmethoden arbeiten, sind private Verkäufer oft wesentlich flexibler, und somit auch anfälliger für Manipulationen. Die typischen neuen Betrugsmaschen beim Autokauf wirken zudem oft harmlos und sogar recht sympathisch. Besonders weil viele Leute grundsätzlich sehr hilfsbereit und gutgläubig sind, haben Betrüger leichteres Spiel. Sie nutzen diese Spielräume aus, indem sie emotionale Geschichten erzählen und künstlich Zeitdruck erzeugen, um dich davon abzuhalten, genauer hinzuschauen.

Wie neue Betrugsmaschen beim Autokauf funktionieren: echte Fälle und Warnungen

Neue Betrugsmaschen beim Autokauf sind oft wesentlich raffinierter, als man denkt, und selbst erfahrene Verkäufer können hinters Licht geführt werden. Nachfolgend erläutern wir einige übliche Vorgehensweisen, Manipulationstechniken und wie Betrüger Vertrauen erschleichen um sich einigen Spielraum zu verschaffen.

Rollen und Vorgehensweisen von Betrügern

Beim Autokauf agieren Betrüger in der Regel mit einer falschen Identität. Dabei nutzen sie die Reichweite von Online-Plattformen wie eBay Kleinanzeigen, Facebook Marketplace oder anderen Verkaufsportalen, die nur eine minimale oder gar keine Identitätsprüfung durchführen.

Sie verwenden gefälschte Namen, temporäre Mobilfunknummern und gestohlene Bilder oder Dokumente, um ihre Identität zu verschleiern und einen seriösen Eindruck zu erwecken. Diese Profile erscheinen auf den ersten Blick meist glaubwürdig und lassen kaum erahnen, dass es sich um Fake-Profile handelt.

Übliche Manipulationstaktiken

Auch bei neuen Betrugsmaschen beim Autokauf werden nicht nur technische, sondern vor allem psychologische Tricks eingesetzt, um potenzielle Opfer unter Druck zu setzen und schnelle Entscheidungen zu erzwingen. Hier sind einer der häufigsten Taktiken:

  • Dringlichkeit: Hierbei wird Zeitdruck erzeugt, indem der Betrüger behauptet, sofort handeln zu müssen. Er könnte beispielsweise sagen, dass er ins Ausland zieht und deshalb schnell kaufen muss oder dass er einen Sofortkauf benötigt und die Übergabe ebenfalls sofort erfolgen muss. Diese Taktik zielt darauf ab, dich als Verkäufer dazu zu bringen, impulsiv zu handeln, bevor du die Situation und die Details ausreichend prüfen kannst.
  • Gefälschte Dokumente oder Belege: Dies ist eine weitverbreitete neue Betrugsmasche beim Autokauf, bei der gefälschte Screenshots von Zahlungsbestätigungen, Rechnungen oder Versandaufträgen zum Einsatz kommen, um dein Vertrauen zu gewinnen. Dabei werden bekannte Logos von Banken oder Versanddienstleistern genutzt und E-Mails gefälscht, um seriös zu wirken. Diese gefälschten Dokumente sind oft sehr hochwertig gestaltet und wirken auf den ersten Blick legitim.
  • Komplexe Ausreden: Nicht selten erzählen Betrüger von privaten Angelegenheiten oder gar familiären Notfällen, die sie an einer persönlichen Abwicklung hindern. Diese komplexen Ausreden sollen Mitleid erregen und dich davon überzeugen, dass der Betrüger aus guten Gründen nicht persönlich erscheinen kann. Dadurch wirst du in einen anonymen und schwer kontrollierbaren Ablauf verwickelt.

Wie Vertrauen aufgebaut wird

Wenn ein Betrugsversuch scheitert, dann liegt das eher selten an der Technik. In den meisten Fällen liegt es daran, dass der Betrüger zu früh unter Verdacht gerät bzw. dass das Vertrauen fehlt. Deshalb liegt der Fokus oftmals primär auf Sympathie und Glaubwürdigkeit. Denn wer Vertrauen gewinnt, kann Grenzen verschieben und sich Spielraum verschaffen.

Um sich als glaubwürdig und vertrauenswürdig darzustellen, werden verschiedene Taktiken eingesetzt:

  • Spiegeln und Anpassen: Erfahrene Betrüger passen ihren Kommunikationsstil in Bezug auf Sprache und Anliegen an den Verkäufer an. Dazu greifen sie auf Formulierungen, Wortwahl und Gemeinsamkeiten zurück, zeigen Interesse, stellen relevante Fragen oder erzählen eine persönliche Geschichte, um ein Gefühl von Vertrauen aufzubauen.
  • Gefälschte Dokumente: Nicht selten kommen bei neuen Betrugsmaschen beim Autokauf Fotos von gefälschten Ausweisen oder anderen Dokumenten wie Finanzunterlagen zum Einsatz. Diese Dokumente sehen professionell aus und wirken überzeugend. Besonder, wenn sie mit Freundlichkeit und kooperativem Verhalten kombiniert werden.
  • Gefälschte Websites: Besonders perfide ist der Verweis auf eine „offizielle” Website, beispielsweise von Treuhanddiensten oder Speditionen. Diese Seiten samt Design und Logos sind in der Regel sehr gut umgesetzt und wirken seriös. Sie wurden jedoch ausschließlich für Betrugszwecke erstellt, um Legitimität und Sicherheit zu vermitteln.
  • Kooperation und Höflichkeit: Viele Betrüger sind wahre Schauspieler. Sie präsentieren sich oft als besonders kooperativ, höflich und verständnisvoll. Dabei werden nachdenkliche Fragen gestellt und kleineren Bedingungen des Verkäufers zugestimmt. Dieses Verhalten soll Sicherheit vermitteln und die Wachsamkeit des Verkäufers senken, bevor der Betrug letztlich aufgedeckt wird.

Ein 2025-Leitfaden, um einen Verkaufsbetrug zu erkennen, bevor es zu spät ist

Du möchtest dein Auto eigenständig verkaufen? Kein Problem, solange du weißt, worauf du achten musst. Je besser du die üblichen Maschen und Tricks kennst, desto leichter kannst du die Anzeichen frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen um dich zu schützen.

1. Betrug durch falsche Käufer (Überzahlungsbetrug)

So funktioniert es: Bei dieser neuen Betrugsmasche beim Autokauf gibt sich der Betrüger zunächst als interessierter Käufer aus, wirkt sympathisch und zuverlässig und überweist dir dann nach eigenen Angaben „versehentlich“ einen zu hohen Betrag. Dabei werden üblicherweise gefälschte Screenshots oder ein ungedeckter Scheck als Zahlungsbeleg vorgelegt. Anschließend bittet er dich höflich um die Erstattung des Differenzbetrags.

Warnzeichen: Der Käufer behauptet, im Ausland zu sein, und drängt auf eine schnelle Rückzahlung. Du erhältst gefälschte Transaktionsbestätigungen, die glaubwürdig aussehen, aber nicht echt sind.

Tipp: Schicke niemals Geld zurück, bevor deine Bank nicht bestätigt hat, dass die Zahlung echt ist und auf deinem Konto verbucht wurde. Achte darauf, keine voreiligen Entscheidungen zu treffen, die du nicht sorgfältig geprüft hast.

2. Betrug durch Versandunternehmen

So funktioniert es: Der vermeintliche Käufer gibt an, das Auto nicht persönlich abholen zu können, da er bereits eine Spedition beauftragt hat. Kurz darauf erhältst du einen Link zu einem „Versanddienstleister” oder eine E-Mail mit Anweisungen. Du wirst gebeten, Kosten für Zoll, Versicherung oder Transport vorzustrecken, mit dem Versprechen, dass dir das Geld erstattet wird.

Warnzeichen: Du wirst entweder aufgefordert, die Kosten für Dritte zu bezahlen, oder du musst einem verdächtigen Versandprozess folgen, den der Käufer eingerichtet hat.

Tipp: Übernimm nie die Logistik für den Käufer. Seriöse Käufer organisieren den Transport erst, nachdem das Geld sicher auf deinem Konto eingegangen ist. Lass dich außerdem nie auf Zahlungsvorgänge ein, die nicht direkt mit deinem Verkauf zu tun haben.

3. Betrug durch Identitätsdiebstahl

So funktioniert es: Bei dieser neuen Betrugsmasche beim Autokauf gibt der Käufer vor, ernsthaft an dem Auto interessiert zu sein, und bittet dich um einen Scan deines Personalausweises, deiner Bankverbindung oder deiner Fahrzeugzulassung, „um die Zahlung abzuschließen“. Diese Informationen werden dann für andere betrügerische Zwecke missbraucht.

Warnzeichen: Anfragen nach sensiblen persönlichen Daten wie Ausweiskopien, Bankdaten oder Fahrzeugpapieren erfolgen bereits zu Beginn des Gesprächs, insbesondere, wenn die Zahlung noch nicht erfolgt ist. Oftmals wird dabei zusätzlich mit einer Dringlichkeit argumentiert um Zeitdruck aufzubauen.

Tipp: Gib niemals deinen Ausweis, deine Bankdaten oder die vollständigen Fahrzeugpapiere weiter, bevor du den Käufer verifiziert hast und die Zahlung tatsächlich erhalten hast. Sei stets achtsam und hinterfrage derartige Anfragen, um dich vor Identitätsdiebstahl zu schützen.

4. Betrug durch falsche Finanzierung

So funktioniert es: Der Betrüger gibt vor, das Auto finanzieren zu wollen, und behauptet, seine Bank oder sein Finanzunternehmen werde sich mit dir in Verbindung setzen. Tatsächlich schickt er dir jedoch gefälschte Kreditunterlagen oder Links zu Phishing-Seiten.

Warnzeichen: Du erhältst komplizierte Zahlungsanweisungen, die nur schwer nachzuvollziehen sind. Zudem wird Druck ausgeübt, sich „mit der Bank abzustimmen“, oder du wirst aufgefordert, inoffizielle Dokumente zu unterschreiben.

Tipp: Lass dich nicht mit unbekannten Finanzdienstleistern ein. Akzeptiere nur vollständige Zahlungen auf dein verifiziertes Konto, und stelle sicher, dass alle finanziellen Transaktionen klar und transparent sind.

5. Betrug durch falsche Schadensansprüche

So funktioniert es: Nach dem Verkauf meldet sich ein Betrüger bei dir, gibt sich als Käufer aus und behauptet, das Auto habe versteckte Mängel oder fehlende Funktionen, obwohl alles klar angegeben wurde. Er erfindet oder übertreibt Probleme, um eine Teilrückerstattung zu fordern oder mit rechtlichen Schritten zu drohen.

Warnzeichen: Dazu gehören Beschwerden über vage oder nicht dokumentierte Mängel, der Druck, für Reparaturen, Reisen oder verschwendete Zeit eine „Entschädigung“ zu erhalten, sowie Drohungen mit Klagen, um nach dem Verkauf einen Preisnachlass zu erzwingen.

Tipp: Dokumentiere alle bekannten Probleme immer im Kaufvertrag und stelle sicher, dass alles klar festgehalten wird. Bewahre außerdem eine Kopie aller Nachrichten und Vereinbarungen auf, um dich im Zweifelsfall zu schützen. So bist du im Falle betrügerischer Ansprüche besser gerüstet und kannst deine Position stärken.

Wie kann dir der carVertical-Bericht dabei helfen, Betrug zu vermeiden?

Betrüger haben es besonders auf unerfahrene und unvorbereitete Verkäufer abgesehen. Also auf Leute, die keine Unterlagen vorlegen können, die leicht zu verunsichern sind oder die sich von Käufern mit dringendem Anliegen unter Druck setzen lassen.

Genau hier kommt der Bericht zur Fahrzeughistorie von carVertical ins Spiel: Er verschafft dir einen entscheidenden Wissensvorsprung. Egal, ob du dein Auto verkaufst oder einen Gebrauchtwagen kaufen möchtest: Der Historienbericht hilft dir, das Blatt zu wenden, indem du zeigst, dass du deine Hausaufgaben gemacht hast und deine Aussagen belegen kannst.

Ein carVertical-Bericht bietet potenziellen Käufern einen transparenten Einblick in die Vorgeschichte des Fahrzeugs. Er enthält wichtige Informationen zu Unfällen, dem Kilometerstand, Eigentumswechseln, historischen Fotos und vielem mehr. Wenn du frühzeitig einen solchen Bericht erstellst, signalisierst du den Käufern, dass du transparent bist und dich nicht leicht manipulieren lässt. Betrüger bevorzugen Zielpersonen, die keine Fragen stellen und keine Unterlagen haben.

Je mehr du über die Vorgeschichte deines Autos weißt, desto schwieriger wird es für Betrüger, dich zu täuschen. Ein carVertical-Bericht schützt dich nicht nur, sondern schafft auch Vertrauen bei potenziellen Käufern und rundet dein Verkaufsangebot ab.

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Häufig gestellte Fragen

Karolis Bareckas

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Karolis Bareckas

Karolis ist ein Automobiljournalist, der sich auf die industrielle Sicht der Dinge konzentriert. Sein Ziel ist es, die Leser aufzuklären und die Transparenz auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu fördern. Mit seiner Leidenschaft für Storytelling und seiner umfangreichen Erfahrung als Autor in verschiedenen Bereichen teilt Karolis gerne sein Wissen und informiert über Automobil- und Technikthemen. Außerdem ist er ein großer Fan von Muscle Cars und langen Roadtrips.