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Auto ummelden in Österreich: Eine detaillierte Anleitung

Renata Liubertaitė

Renata Liubertaitė

Ein Auto zu kaufen, ist üblicherweise ein freudiges Ereignis. Dazu gehört jedoch auch ein bürokratischer Vorgang, der oft unterschätzt wird: die Anmeldung.

Wer ein Fahrzeug in Österreich ummelden muss, steht schnell vor Fragen rund um Fristen, Unterlagen und Zuständigkeiten. Der gesamte Prozess kann durchaus kompliziert werden, besonders, wenn du noch keine Erfahrung damit hast oder schlecht vorbereitet bist.Unklare Verantwortlichkeiten, fehlende Unterlagen oder nicht eingehaltene Fristen führen zwangsläufig zu Mehraufwand, Verzögerungen und im schlechtesten Fall auch zu Strafen.

Damit dir das erspart bleibt und du stressfrei dein Kfz in Österreich ummelden kannst, zeigt dir dieser Leitfaden Schritt für Schritt, was zu erledigen ist, welche Unterlagen erforderlich sind und wie du bei dem Vorgang Zeit und Nerven sparst.

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Wann muss man ein Kfz in Österreich ummelden?

Ein Auto muss grundsätzlich immer angemeldet sein, um es fahren zu können – ganz egal, ob es sich um einen Neuwagen, einen Gebrauchtwagen oder ein importiertes Fahrzeug handelt.

Ein Kfz in Österreich ummelden bzw. anmelden ist in mehreren Situationen Situationen erforderlich: immer, wenn das Fahrzeug auf einen neuen Besitzer übergeht, sowie beim Umzug im Inland oder vom Ausland nach Österreich, sofern sich dein Hauptwohnsitz ändert.Dabei gelten im Regelfall feste Fristen. Wer ein Auto neu kauft oder übernimmt, sollte es möglichst zeitnah anmelden, bestenfalls noch am selben Tag.

Ziehst du mit deinem Auto aus dem Ausland zu, oder musst du dein Auto nach Wohnsitzwechsel in Österreich ummelden, hast du in der Regel eine Woche (inland) bzw. einen Monat (aus dem Ausland) Zeit.

Beachte, dass bei Versäumung dieser Fristen nicht nur Kosten entstehen können, sondern auch Konsequenzen hinsichtlich der Versicherung oder der Finanzbehörde drohen. Dementsprechend ist es empfehlenswert, frühzeitig alles vorzubereiten, um Verzögerungen zu vermeiden.

Umzug und Umschreibung

Ein Auto beim Wohnsitzwechsel in Österreich umzumelden ist gesetzlich vorgeschrieben, sofern du deinen Hauptwohnsitz in einen anderen Bezirk verlegst. Abhängig vom neuen Wohnort kann sich dein Kennzeichen oder die zuständige Behörde ändern. Je nach Fall kann das unterschiedlich ablaufen.

Hier sind die drei typischen Szenarien:

  1. 1.Das Kennzeichen bleibt gleich (z. B. von Wien-Leopoldstadt nach Wien-Liesing). Es ist weder ein Kennzeichenwechsel noch eine Ummeldung notwendig, da die Zulassungsdaten automatisch aktualisiert werden.

  2. 2.Das Kennzeichen ändert sich (z. B. von Wien nach Klagenfurt, aber innerhalb derselben Zulassungsbehörde): Ein neues Kennzeichen inklusive Plakette ist nötig. Du meldest um, bekommst neue Schilder und bleibst dabei bei der gleichen Behörde.

  3. 3.Behörde und Kennzeichen ändern sich (z. B. von Wien nach Baden): Dein Auto muss abgemeldet und neu zugelassen werden, inklusive neuem Kennzeichen und neuem Antragsverfahren bei der zuständigen Behörde.

Szenario

Was ändert sich?

Muss man etwas tun?

Kosten

1. Das Kennzeichen bleibt gleich

(z. B. Umzug innerhalb von Wien)

Kennzeichen bleibt unverändert – nur die Adresse muss geändert werden

Nein

Keine

2. Das Kennzeichen ändert sich

(z. B. Umzug von Wien in einen anderen Bezirk)

Kennzeichen und Plakette neu, Behörde bleibt gleich

Ja

ca. 25 EUR (Kennzeichen + Plakette)

3. Behörde und Kennzeichen ändern sich

(z. B. von Wien nach Baden)

Abmeldung + Neuzulassung inkl. Schilder

Ja

ca. 210 EUR (Neuzulassung inkl. Schilder & Bearbeitung)

  • 1. Szenario: Es besteht kein Handlungsbedarf. Die Daten werden bei der Meldebehörde automatisch angepasst.
  • 2. Szenario: Du fährst zur Zulassungsstelle deiner Versicherung bzw. zur zuständigen Behörde vor Ort. Dort reichst du die Versicherungsbestätigung, den Typenschein und deinen Ausweis ein und bezahlst ca. 25 EUR.
  • 3. Szenario: Du musst du das Auto zuerst ab- und dann neu anmelden. Dazu sind alle erforderlichen Unterlagen inklusive Versicherungsnachweis nötig. Bring neue Kennzeichen mit, schließe den Vorgang ab und rechne mit ca. 207 EUR.

Wenn du in einen anderen Zulassungsbezirk ziehst, bedenke, dass die digitale Vignette umgemeldet werden muss. Die Kosten liegen bei etwa 18 EUR. Auch könnte deine Kfz-Versicherung und die Regionalklasse angepasst werden müssen. Frag am besten direkt bei deiner Versicherung nach.

Auto bei Besitzerwechsel ummelden

Bei einem Besitzerwechsel sollte man möglichst zeitnah das Auto auf die andere Person ummelden – in Österreich am besten innerhalb weniger Tage. In der Regel ist der Käufer bzw. neue Besitzer dafür zuständig, das Auto bei der lokalen Zulassungsstelle auf sich zuzulassen.

Dazu muss ihm der bisherige Eigentümer alle relevanten Unterlagen aushändigen, darunter Zulassungsschein, Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II sowie einen schriftlichen Kauf- oder Schenkungsvertrag.Diese Grundregeln gelten auch bei einem Kfz-Halterwechsel innerhalb der Familie in Österreich, wie etwa im Fall einer Erbschaft oder Schenkung. In jedem Fall muss eine offizielle Ummeldung stattfinden, unabhängig davon, ob Geld im Spiel ist oder nicht. In solchen Fällen kann eine Schenkungserklärung ausreichen, wodurch in der Regel die Grunderwerbsteuer entfällt.

Dennoch gelten dieselben Anforderungen an die Versicherung und die Dokumentation. Wichtig ist, dass man auch bei einer Übergabe innerhalb der Familie eine lückenlose und nachvollziehbare Dokumentation für Versicherungen und Behörden gewährleisten kann.

Wo kann man ein Auto in Österreich ummelden?

In Österreich erfolgt die Fahrzeugzulassung nicht bei der Behörde selbst, sondern bei Zulassungsstellen von Versicherungsunternehmen. Diese handeln im Auftrag der Bezirksverwaltungsbehörden, zu denen beispielsweise Bezirkshauptmannschaften, Magistrate oder Polizeidirektionen gehören.

Die Zuständigkeit richtet sich dabei nach dem Wohnsitz des Fahrzeughalters. Wenn du also dein Fahrzeug in Österreich ummelden möchtest, musst du das an deinem Hauptwohnsitz oder Firmensitz erledigen.

In Großstädten wie Wien, Graz oder Linz gibt es oft mehrere Standorte, wohingegen die Auswahl in Dörfern und Kleinstädten kleiner ist.Damit du beim Kfz Ummelden in Österreich keine langen Wartezeiten hast, empfiehlt es sich, im Vorfeld einen Termin zu vereinbaren. Viele Zulassungsstellen ermöglichen inzwischen eine Online-Terminbuchung.

Die nächstgelegene Kfz-Zulassungsstelle kannst du zum Beispiel über die Webseite deines Versicherungsunternehmens finden, bei dem du deine Haftpflichtversicherung abschließen möchtest. Alternativ bietet sich die Seite des Bundesministeriums für Finanzen oder des ÖAMTC an, um eine Auflistung aller zuständigen Stellen in deiner Region zu erhalten.

Was braucht man, um ein Auto in Österreich umzumelden?

Wenn du ein Fahrzeug in Österreich ummelden oder erstmals anmelden möchtest, benötigst du verschiedene Dokumente. Dabei ist es wichtig, dass sie vollständig sind und, sofern nicht anders erlaubt, im Original vorgelegt werden. Sonst kann es zu Verzögerungen oder sogar zur Ablehnung deines Antrags kommen.Im Folgenden findest du eine Übersicht der Standardunterlagen:

  • Lichtbildausweis: Entweder Personalausweis oder Reisepass
  • Meldebescheinigung oder Wohnsitznachweis
  • Zulassungsbescheinigung Teil I und II
  • Versicherungsbestätigung (eVB-Nummer)
  • Certificate of Conformity (vor allem bei Neuwagen erforderlich.)
  • Kaufvertrag oder Eigentumsnachweis (bei Gebrauchtwagen oder Eigentumsübertragung)
  • NoVA-Nachweis (bei einem Import oder einer Neuzulassungen)
  • Zollpapiere und Übersetzungen (bei einem Import - besonders aus Nicht-EU-Ländern)

Je nachdem, ob es sich um einen Neuwagen, einen Gebrauchtwagen oder einen Import handelt, können die erforderlichen Unterlagen etwas unterschiedlich sein. Im Zweifelsfall lohnt sich ein kurzer Anruf bei deiner zuständigen Zulassungsstelle, um dir Zeit und Aufwand zu sparen.

Schritt für Schritt: So meldest du ein Auto in Österreich an

Wenn du alle Unterlagen beisammen hast, ist die Anmeldung recht unkompliziert. Der typische Ablauf ist wie folgt:

  1. 1.Versicherung abschließen: Bevor du das Auto ummelden (z.B. Wohnsitzwechsel oder Halterwechsel) oder erstmalig anmelden (Neuzulassung oder Importfahrzeug) kannst, brauchst du eine gültige Kfz-Haftpflichtversicherung. Die Versicherung übermittelt der Zulassungsstelle elektronisch eine sogenannte eVB (elektronische Versicherungsbestätigung).

  2. 2.Alle Unterlagen vorbereiten: Achte darauf, dass du alle erforderlichen Originaldokumente parat hast. Bei Importen oder Sonderfällen solltest du sicherstellen dass auch alle ggf. zusätzlichen Nachweise vorhanden sind.

  3. 3.Terminvereinbarung bei deiner Zulassungsstelle: Vor allem in größeren Städten arbeiten viele Zulassungsstellen mit Online-Terminvereinbarungen. Beachte, dass es ohne Termin nicht selten zu längeren Wartezeiten kommt.

  4. 4.Anmeldung bei der Zulassungsstelle: Lege deine vollständigen Unterlagen und deinen Ausweis vor. Im Rahmen des Anmeldeprozesses erhältst du die Zulassungsbescheinigung, das Pickerl (sofern erforderlich) und die Kennzeichen. Falls du beim Auto ummelden auf eine andere Person in Österreich bist, achte darauf, dass alle Unterlagen des neuen Halters korrekt vorliegen.

  5. 5.Kennzeichen befestigen: Nach erfolgreicher Anmeldung erhältst du deine Nummernschilder direkt vor Ort. Wenn die neuen Schilder an deinem Fahrzeug angebracht sind, darfst du offiziell auf öffentlichen Straßen fahren.

  6. 6.Fahrzeug steuerlich registrieren (falls noch nicht erfolgt): Bei einem Neuwagen oder Import kann eine zusätzliche Anmeldung beim Finanzamt erforderlich sein, beispielsweise im Zusammenhang mit der NoVA.

Was kostet es, ein Auto in Österreich umzumelden?

Die Kosten für die Kfz-Ummeldung in Österreich unterscheiden sich je nach Art des Vorgangs.

So fallen bei einer einfachen Auto-Ummeldung beim Wohnsitzwechsel innerhalb desselben Bezirks, ohne Wechsel der Behörde oder des Kennzeichens, oft nur geringe Gebühren von rund 25 bis 30 Euro an. Aufwendigere Ummeldungen, etwa bei einem Kfz-Halterwechsel innerhalb der Familie in Österreich oder bei einem Umzug in einen anderen Verwaltungsbezirk, können deutlich teurer sein.Laut Bundesministerium beträgt die Grundgebühr inklusive der behördlichen Abwicklung seit Juli 2025 178 Euro.

Zusätzlich werden 65,60 Euro für die Bearbeitungsleistung sowie 1,10 Euro für die Abfrage des Melderegisters berechnet. Außerdem fallen noch 2,30 Euro für die Begutachtungsplakette sowie 23 Euro für neue Pkw-Kennzeichentafeln an, es sei denn, du möchtest beim Auto ummelden dein österreichisches Kennzeichen behalten. Wenn du dich für den modernen Scheckkarten-Zulassungsschein entscheidest, kommen nochmal zusätzlich 29,50 Euro hinzu.

Beim Fahrzeug ummelden in Österreich nach einem Import oder Halterwechsel musst du außerdem mit Kosten für die NoVA- und Zollbehörden rechnen. Auch das Pickerl kann mit 45–110 Euro zu Buche schlagen. Je nach Fall variieren die Kosten also von ca. 25 Euro bei einer einfachen Ummeldung bis zu rund 300 Euro bei einem kompletten Halterwechsel oder einer Neuzulassung mit Zusatzleistungen.

Strafen für die verspätete Kfz-Ummeldung in Österreich

Wenn du dein Fahrzeug nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist in Österreich anmeldest oder das Auto beim Wohnsitzwechsel nicht ummeldest, kann das empfindliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Solltest du das Fahrzeug länger als einen Monat im Ausland nutzen oder deinen Wohnsitz wechseln, ohne rechtzeitig zu reagieren, kann das ein Verwaltungsstrafverfahren nach sich ziehen, das teuer werden kann.Eine verspätete Anmeldung führt oft zu:

  • einem Bußgeld bis zu 2.180 Euro, insbesondere bei einem Umzug ohne Ummeldung innerhalb der Frist.
  • der Stilllegung des Fahrzeugs bei Kontrollen.
  • einer Nachzahlung von Steuern oder NoVA, sofern diese noch offen sind.

Halte daher die Fristen zur Anmeldung und Kfz-Ummeldung in Österreich unbedingt im Blick. Das gilt besonders bei Wohnsitzwechsel oder importierten Fahrzeugen. Wenn du rechtzeitig handelst, vermeidest du Strafen, Stilllegungen und teure Nachzahlungen.

Überprüfe die Vergangenheit eines Gebrauchtwagens mit carVertical

Bevor du ein Auto kaufst und in ummeldest, solltest du unbedingt sicherstellen, dass das Fahrzeug keine versteckten Mängel oder riskante Vorgeschichten aufweist. Zwar müssen bei der Zulassung bestimmte technische Voraussetzungen erfüllt sein, die Fahrzeughistorie wird dabei allerdings nicht automatisch überprüft. Du bist selbst dafür verantwortlich, dich vorab über den Zustand und die Vergangenheit des Wagens zu informieren.

Genau dabei hilft dir carVertical mit einem Bericht zur Fahrzeughistorie. Anhand der Fahrgestellnummer (FIN), hast du die Möglichkeit einen Bericht anzufordern der dir wertvolle Informationen liefert, wie zum Beispiel:

Wenn du vor dem Kauf und der Kfz-Ummeldung in Österreich die Fahrzeughistorie prüfst, schützt du dich einerseits vor teuren Reparaturen und andererseits auch vor rechtlichen Problemen, wie etwa bei gestohlenen oder manipulierten Fahrzeugen. Durch diese Überprüfung stellst du sicher, dass du ein technisch einwandfreies und rechtlich unbedenkliches Auto zulässt und keine bösen Überraschungen nach der Anmeldung erlebst. Zudem lässt sich mit diesem Hintergrundwissen meistens auch ein besserer Preis verhandeln.

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Häufig gestellte Fragen

Renata Liubertaitė

Artikel von

Renata Liubertaitė

Renata ist Autorin mit mehr als 8 Jahren Erfahrung in den Bereichen Verlagswesen, Marketing und SaaS-Unternehmen. Das Schreiben über hochtechnische Themen hat sie in verschiedenen Bereichen gelernt. Sie schafft es komplexe Dinge in verständliche Worte zu fassen. Wenn sie nicht gerade für carVertical schreibt, liebt sie Heimwerkerprojekte und spontane Fahrradtouren.